‚Lächle, denn es könnte schlimmer kommen. Ich lächelte und
es kam schlimmer.‘
Oder: Tagebuch vom Donnerstag.
Oder: Tagebuch vom Donnerstag.
Irgendwie beschreiben die ersten beiden Sätze ganz gut
zumindest einen Teil der letzten Tage. Am Montag morgen hatte ich das Gefühl,
nun endlich den Durchblick durch die vielen Dinge zu haben, die noch gemacht,
getan und erledigt werden müssen. Und ich dachte, jetzt kann einfach nichts
mehr schief gehen. Und dann klingelte im Büro mein Handy und als ich das erste
Wort des Freundes am anderen Ende der Leitung hörte, wusste ich, dass er nicht anruft,
um mir zu sagen, er hat den Tauchkurs gebucht. Stattdessen wurden wir auf Seiten
seiner Familie von einem schweren Schicksalsschlag heimgesucht und wir hatten
in den letzten Tagen das Gefühl, irgendjemand habe einfach unsere Welt
angehalten. Lange habe ich überlegt, was uns wieviel ich davon hier berichten
möchte und mich letztendlich dazu entschieden, zumindest ein wenig zu erzählen.
Vor allem von den Dingen, die sich um unseren, eigentlich für Sonntag geplanten
Urlaub, drehen. Also, nehmt Euch nen Kaffee, das wird jetzt etwas länger:
Der eigentliche Plan war in etwa so: Dienstag noch ein
Kolloquium an der Uni, Mittwoch noch ein wenig arbeiten, Donnerstag noch ein bisschen
Mechanik-Vorlesungen und drum herum Euch berichten, dass es bald nach Kuba
geht, ein paar Rom-Fotos herumreichen, die letzten Dinge einkaufen und packen!
Viel packen! Und noch ein wenig planen.
Nachdem am Montag sämtliche dieser Pläne nebensächlich
geworden waren, war aber schnell klar, dass wir uns überlegen müssen, wie wir
mit unserem geplanten (und zumindest was die Flüge angeht, gebuchten) Urlaub
umgehen. Die freundliche Stimme an der Hotline erkärte uns am Dienstag, es sei
kein Problem, den Flug von Sonntag auf dieselbe Zeit am Mittwoch umzubuchen.
Für 120 € pro Person. Super, dachten wir uns. Den Preis fanden wir akzeptabel,
vor allem, da wir uns in einer Situation befinden, in der keine
Reiserücktrittsversicherung irgendwie greifen würde. Also sprachen wir uns noch
einmal mit der Familie des Liebsten ab und entschieden, den Flug auf Mittwoch
zu verschieben. Da zwischendurch auch der Rest weiterging und die
Öffnungszeiten der Hotline unglaublich Kundenfreundlich sind, habe ich am Donnerstag
morgen endlich jemanden von der Airline
am Telefon gehabt. Der Dame schilderte ich also wieder unsere Situation und sie
bot mir doch glatt zwei Flüge für Mittwoch an. Für den stolzen Preis von 690 €
plus Bearbeitungsgebühr. Aber ich wollte doch gar nicht die Airline kaufen,
sondern nur zwei Flüge umbuchen!! Als ich die Dame darauf hinwies und darauf,
dass ich für den Preis ja immer noch günstiger einen völlig anderen Flug buchen
konnten, erklärte sie mir lediglich, Dienstag seien dann wohl andere Flüge
verfügbar gewesen. Dafür ruft man also wohl vorher an – um zu klären, zu welchen
Konditionen so eine Umbuchung überhaupt möglich wäre… als ich mich also vergewissert
hatte, dass ich nicht die versteckte Kamera an der Leitung hatte sondern die
Airline, fielen mir die Transportbestimmungen wieder ein. Hat man einen Hin-
und Rückflug gebucht (und selbstverständlich für einen Hin- und Rückflug
bezahlt!!) und tritt den Hinflug - sogar abgemeldet - nicht an, behält die
Airline sich vor, auch den Rückflug zu stornieren. Aber alles kein Problem
erklärte mir die Hotline-Dame: gegen eine Gebühr von gut 70 € pP lässt sich der
bezahlte Hin- und Rückflug ganz leicht in einen One-Way-Flug umbuchen. Dafür,
dass ich nun nur die Hälfte meiner bereits bezahlten Leistungen in Anspruch
nehme, muss ich also nur 70 € extra zahlen… irgendwie will das einfach immer
noch nicht in meinen Kopf rein. Mangels Alternativen habe ich also meinen Mund
wieder zugeklappt, der Hotline-Dame meine Umbuchung diktiert und mich auf den
Weg ins Reisebüro gemacht, denn nochmal eine Online-Buchung schien mir in dem
Moment nicht im Bereich des Möglichen. Auf dem Weg vom Auto in die Stadt musste
ich dann auch noch feststellen dass die „Bestätigung der Stornierung“ mir
freundlicher Weise auf Spanisch zugemailt wurde – zu diesem Zeitpunkt hätte ich
für eine einfach zu begreifende Information wirklich viel gegeben. Irgendwann
hatte ich aber zum Glück raus, dass die Dame mir statt Stornierung ein neues, hieroglyphenartiges
Flugticket für den Rückflug geschickt hat… vielen Dank, Kundenservice ist
einfach alles! *ironiemodusoff*
Und nun bitte einen Tusch für das Erreichen des Wendepunktes
dieser Story (und allen Danke, die überhaupt bis hierhin durchgehalten haben!)!
Im Reisebüro erklärte mir die Frau, diese Transportbestimmungen seien quasi
überall gängig und dann hat sie mir endlich endlich zwei neue Hinflüge gebucht!
Am Mittwoch geht es also doch nach Kuba!!
Irgendwie fällt mir zu der ganzen Sache immer wieder ein
Satz des Liebsten ein: Gegen den Einwurf kleiner Münzen in entsprechender Anzahl
ist (fast) alles möglich!
Ich bin nach diesem Tag einfach nur dankbar, dass wir die Möglichkeit
haben, nun verspätet in den Urlaub fliegen zu können!
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